Bildung muss Chefsache werden!

Bildung muss Chefsache werden!

Aktivist*innen aus 6 Bundesländern reisten am 20. Juni nach Berlin, um 106.000 Unterschriften für die Bildungswende an Boris Rhein zu übergeben. Mehr als 106.000 Menschen fordern eine sofortige Ausbildungsoffensive für Erzieher*innen und Lehrkräfte und einen nationalen Bildungsgipfel noch in diesem Jahr. Die Petition richtet sich an die Ministerpräsidentenkonferenz, den Bundeskanzler und die Bundesbildungsministerin und kann weiterhin unterschrieben werden.

Lehrkräfte, Erzieher*innen, Eltern, Schüler*innen, die extra angereist waren, um die Unterschriften zu übergeben, zeigten sich vom langen Warten unbeirrt und ließen sich nicht abwimmeln. Mit starken Redebeiträgen, Plakaten mit Aktionen aus fast allen Bundesländern und dem Bildungswende-Ball aus Bayern wie auch der Figur “das erdrückte Bildungssytem” forderten sie beharrlich die zugesagte Übergabe der Unterschriften an Minister Rhein ein. Nach mehrstündigem Warten, dafür aber mit umso stärkerer Stimmung, fand der ursprünglich Übergabetermin mit dem Vorsitzenden der MPK Boris Rhein (CDU) und dessen Stellvertreter Stephan Weil (SPD) in letzter Minute um kurz vor 16 Uhr statt. Es kam zu einem kurzen, aber dennoch sehr ergiebigen Austausch mit Boris Rhein, wie auch mit Manuela Schwesig und Stephan Weil. Für ein Folgegespräch schlugen Boris Rhein und Stephan Weil eine Terminierung am Rande eines Bundesratstreffens vor. 

„Wir haben uns sehr bewusst an die Ministerpräsidentenkonferenz gewendet. Die bundesweite Bildungskrise braucht bundesweite Antworten. Bildung muss Chefsache werden und die MPK soll möglichst schnell eine Sondersitzung zum Thema Bildung einberufen“, fordert Markus Sänger, Co-Sprecher von Bildungswende JETZT! und Elternvertreter aus Rheinland-Pfalz. „Die Bildungskrise wird sich nur lösen lassen, wenn auch die obersten politischen Entscheidungsträger Verantwortung übernehmen. Daher nehmen wir dieses Angebot gerne an und freuen uns auf einen möglichst zeitnahen Termin.“

Wie dringend es ist, schnell Entscheidungen hin zu einer Bildungswende zu treffen, wurde zu Beginn der Woche zum erneuten Male deutlich. „Der am Montag (17.6.) erschienene nationale Bildungsbericht hat gerade wieder gezeigt: Die Bildungskrise verschärft sich, Ungleichheit nimmt zu und das Bildungssystem ist unterfinanziert. Wie lange wollen die obersten politischen Entscheidungsträger*innen diese Warnhinweise noch ignorieren?“, fragt Philipp Dehne, ebenfalls Co-Sprecher des Bündnisses und ehemaliger Lehrer. „Kanzler und MPK müssen Maßnahmen gegen die Bildungskrise ganz klar als ein Schwerpunktthema setzen anstatt weiter Vernatwortungs-Ping-Pong zwischen Bund und Ländern zu spielen.“

Den Bildungsappell, eine Auflistung aller Unterzeichner*innen sowie alle Termine finden Sie auf: https://www.bildungswende-jetzt.de/ 

Initiatoren des von mehr als 200 Organisationen unterzeichneten Bildungsappells sind die Bildungskampagne „Schule muss anders”, „Teachers for Future” und die Elternvertretung „ARGE-SEB”. Zu den Unterzeichner*innen zählen die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), ver.di, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der Bundeselternrat, das Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung & Teilhabe (bbt), die Bundeselternvertretung für Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege (BEVKi), der Bundesverband der Kita- und Schulfördervereine, die Föderation der Türkischen Elternvereine, der Bildungsrat von unten, die Omas for Future, mehrere Landesschüler*innenvertretungen, Greenpeace, Fridays for Future u. v. a..